Wer seinen Garten bewusst gestaltet, kann dessen Wert für die Tierwelt steigern – egal, wie klein der Garten ist. Jedes neu angelegte Beet mit heimischen oder seit langem eingebürgerten Blumen, jeder neu gepflanzte heimische Baum, jede angelegte Hecke mit heimischen Sträuchern ist ein Element in einem größeren System, zu dem die Gärten der Nachbarn ebenso gehören wie Wälder und Felder der Umgebung.
Wer in seinem Garten Fledermäusen ein Heim bieten möchte, muss auf jeglichen Einsatz künstlicher Schädlings-, Pflanzen- und Pilzbekämpfungsmittel verzichten. Wo die Insekten mit der „chemischen Keule“ vertrieben werden, finden all jene Tiere, die von den Insekten leben, entweder gar keine Nahrung mehr, oder die Beute lebt zwar noch, ist aber völlig vergiftet.
Was fressen Fledermäuse?
Alle heimischen Fledermäuse ernähren sich von nachtaktiven Insekten. So z.B. kleine Fluginsekten sowie Käfer. Weitaus die meisten Schmetterlinge sind nachtaktiv. Während die Tagfalter von leuchtend bunten Blütenfarben angelockt werden, reagieren die Nachtfalter zunächst auf Blütenduft. Anders als die Tagfalter brauchen sich die Nachtfalter nicht durch grelle Farben und warnende Muster vor hungrigen Singvögeln zu schützen. Bei Nacht sind sie ziemlich sicher – wenn da nicht die Fledermäuse wären, die Jagd auf die taumelnden Gammaeulen und schwirrenden Schwärmer machen.
Welche Pflanzen gehören in den Fledermausgarten?
Die Nachtfalter sind vom Pflanzenangebot im Garten abhängig. Viele Schmetterlinge leben vom eiweißreichen Nektar, den sie mit ihrem langen Rüssel aus Blüten saugen. Dabei sind Blumen und Nachtfalter auf verschiedene Art aufeinander angepasst. Etliche dieser Pflanzen entfalten erst nach Anbruch der Dämmerung oder sogar erst in den frühen Morgenstunden ihre Blüten. Die Blüten der Nachtfalter-Pflanzen sind vorwiegend weiß, violett oder rötlich. Viele der für die Nachtfalter interessanten Blüten reflektieren das für menschliches Auge unsichtbare, für viele Insekten aber sichtbare kurzwellige ultraviolette Licht. Gute Beispiele dafür sind die gelben Blüten der Nachtkerzen und die blauen Blüten des Borretsch.
Duftende Gewächse
Andere Blüten verströmen bei Dämmerung einen süßen Duft, der die Nachtfalter anlockt. (z. B. das echte Geißblatt). Wieder andere Pflanzen haben duftende Blätter, die für Insekten attraktiv sind. Ein Kräuterbeet mit Majoran, Minze, Melisse, Borretsch, Salbei und Schnittlauch hat so einen doppelten Nutzen: Zum einen bereichert er die Küche, zum anderen belebt er die Tierwelt im Garten.
Weitere geeignete Pflanzen sind:
- Nachtviole
- Weiße Lichtnelke
- Rote Lichtnelke
- Echtes Seifenkraut
- Weiße Waldhyazinthe
- Waldgeißblatt
- Wegwarte
- Türkenbundlilie
- Wildrose
- Einjährige Duftlevkoje
Wo also viele Nachtfalter leben, können auch Fledermäuse erfolgreich jagen und der Garten für Fledermäuse wird für den Menschen zum Garten der Düfte.