Kanadagans mit Kippflügel

Flugunfähig durch Brotfütterung

Diese einsame Kanadagans ist derzeit an den Diezer Lahnanlagen zu beobachten. Sie leidet an einem Kippflügel und kann dadurch nie mehr fliegen. Weil sie ihren Artgenossen nicht folgen kann, sucht sie die Gesellschaft der anwesenden Nilgänse und Stockenten.
Als Kippflügel wird eine Fehlbildung bei Vögeln bezeichnet, bei der die Handschwingen verdreht sind und in Ruhelage nach außen abstehen. Die betroffenen Tiere bleiben zwar am Leben, werden aber flugunfähig. Kippflügel sind besonders häufig bei Gänse- und Entenvögeln. Ursache ist bei Wildvögeln in der Regel die massenhafte Brotfütterung durch Menschen. Durch den hohen Kaloriengehalt der Backwaren bilden sich die Schwungfedern schneller aus als die stützenden Muskeln und Knochen. Das Gewicht der anfangs mit Blut gefüllten Federkiele kann dann zu einer schmerzhaften und unheilbaren Verdrehung des Flügelgelenks führen. Durch den Salzgehalt des Brotes wird zudem das Knochengerüst der Jungvögel im Wachstum geschädigt.
Immer wieder muss man erleben, dass unvernünftige Tierfreunde nicht nur einzelne Brotbrocken, sondern oft ganze Tüten voll Brot in Teiche und Flüsse schütten. Das schadet den Tieren, verseucht die Gewässer und ist aus gutem Grund verboten. Der NABU Rhein-Lahn bittet daher dringend darum, auf Brotfütterung von Vögeln und anderen Wildtieren zu verzichten.

© Walther Adler
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