Steinbruch Fachingen

Seit seiner Betreibung im Jahr 1888 war der Fachinger Steinbruch einer der wichtigsten Arbeitgeber für die hier wohnenden Menschen. Im Jahr 1973 wurden er wegen Unrentabilität geschlossen, und die Gemeinde stellte das Gebiet der Tiefbrüche im Jahre 1980 unter Naturschutz.

Der Steinbruch Fachingen hat eine Größe von ca. 14 ha und wird durch Sicherheitszäune begrenzt. Der für diese Fläche zuständige ehrenamtliche Schutzbeauftragte des NABU schaut hier regelmäßig, um den Zustand und die Einhaltung der Schutzmaßnahmen zu kontrollieren.

Jetzt hat die Natur ihr Reich wieder zurückerhalten und der stille Bewunderer mag sich daran erfreuen. Schutzzweck ist die Erhaltung des aufgelassenen Steinbruchs mit seinen Wasserflächen und Flachwasserzonen als Lebensraum für in ihrem Bestand bedrohte Tierarten. Die Tallagen von Rhein- und Lahntal sind klimatisch bevorzugte Räume.

Die Jahresdurchschnittstemperaturen liegen hier zwischen 8 und 9°C. Die höchsten Jahresniederschläge liegen im Bereich von etwa 600-650 mm, womit dieser Bereich als relativ trocken gilt. Als regelmäßigen Brutvogel begegnet man hier den Uhu. Der Eisvogel nutzt die Teiche als willkommenes Nahrungsbiotop.

Orchideen-Vorkommen

Trotzdem sind viele Arten vom Aussterben bedroht. Eingriffe durch den Menschen, vor allem die Intensivierung der Forst- und Landwirtschaft zusammen mit wachsender Luftverschmutzung führen dazu, dass der Bestand der Orchideen schrumpft. So bezeichnet man sie als Indikatoren der Luftverschmutzung und der Zerstörung der Umwelt. 8 Orchideenarten, die auf extrem trockenen Boden wachsen, wurden im Gebiet des Fachinger Steinbruchs gesichtet. Allerdings befindet sich das Biotop immer noch in der Wachstumsphase. Bedenkenswert ist allerdings, dass viele Arten von Orchideen durch die trockenen Frühlinge und Winter rapide zurückgehen.

Gabelstein – Hölloch

Das Gebiet liegt südlich von Cramberg und umfasst eine Fläche von ca. 70 Hektar, zu beiden Seiten der Lahn. Es wurde 1981 unter Schutz gestellt. Schützenswert in dem Gebiet sind vor allem die felsig zerklüfteten Lahnhänge und zahlreiche bedrohte Tier- und Pflanzenarten. In der Schlucht des Höllochs findet man den seltenen Eschen-Ahorn-Schluchtwald. Reptilien und Amphibien wie die Schlingnatter den Bergmolch und Feuersalamander trifft man hier an. Zu den interessanten Brutvogelarten im Gebiet gehören Wanderfalke, Waldlaubsänger, Kleinspecht, Schwarzmilan und Uhu. Das Gebiet ist durchzogen von Wander- und Radwegen, was für einen großen Erholungsdruck sorgt. Der für diese Fläche zuständige ehrenamtliche Schutzbeauftragte des NABU kontrolliert hier regelmäßig die von ihm betreuten Nistkästen. Nicht selten muss er auch den Unrat von „Naturfreunden“ einsammeln und entsorgen.