trotzdem weniger Vögel als im Durchschnitt
Rund 176.000 Menschen haben bei der zwölften „Stunde der Wintervögel“ mitgemacht und im Schnitt 35,5 Vögel in einer Stunde gezählt. Das ist zwar etwas mehr als im Vorjahr, aber immer noch deutlich unter dem langjährigen Schnitt. Insgesamt wurden dem NABU 4,2 Millionen Vögel gemeldet. Wer bei der mit Fernglas und Meldebogen dabei war, hat durchschnittlich 8,7 unterschiedliche Vogelarten beobachtet. Das zeigt das Endergebnis Deutschlands größter Zählaktion, die vom 6. bis 9. Januar stattgefunden hat. Der NABU und sein bayerischer Partner, der LBV, hatten schon zum zwölften Mal zur winterlichen Vogelzählung eingeladen. Rund 176.00 Menschen haben mitgemacht und von über 120.000 Beobachtungspunkten wie Gärten, Parks und Balkonen über 4,2 Millionen Vögel gezählt. Nur 2021 gab es mit rund 236.000 mehr Teilnehmende, was vor allem auf die Ausnahmesituation des zweiten Corona-Lockdowns zurückführen ist.
Die Top Ten der häufigsten Arten führt, wie so oft, der Haussperling an, gefolgt von Kohlmeise, Blaumeise und Amsel. Zu sehen gab es bei der diesjährigen Zählung etwas mehr Vögel als 2021. Sowohl bei der Zahl der gemeldeten Arten – plus 0,4 – als auch bei der Zahl der gemeldeten Vogel-Individuen – plus 1 – ging es leicht nach oben. Das liegt vor allem an den typischen Waldarten wie Kernbeißer, Kleiber, Eichelhäher, Bunt– und Mittelspecht sowie Tannen-, Blau- und Kohlmeise, die sich vermehrt in Gärten und Parks zur Nahrungssuche eingefunden haben. Ursache dafür könnten weniger Baumfrüchte in den Wäldern als in anderen Wintern sein. Hingegen weniger häufig gesehen wurden in diesem Jahr vor allem Arten, die sich, oft in Trupps, als Wintergäste in Deutschland aufhalten und vermutlich aufgrund der milderen Winter weniger Zugtendenzen zeigen. Dazu gehören Erlen– und Birkenzeisig, Rot-, Sing– und Wacholderdrossel. Einige dieser Arten sind mutmaßlich Klimaverlierer, deren Verbreitungsgebiet durch die sich verändernden Bedingungen kleiner wird.