Das war abzusehen
Seit über 20 Jahren haben sich vor allem die Naturschutzverbände NABU und BUND gegen die Talvariante des Radweges zwischen der Schleuse Scheidt und Laurenburg ausgesprochen, Alternativen aufgezeigt und zuletzt mit hohem finanziellen Einsatz dagegen geklagt Das Bild zeigt den nächtlichen Transport der 53m-langen Brücke (die erste von zweien) durch einen Diezer Kreisel.
Der für uns negative Ausgang dieses Klageverfahrens ist bekannt. Die Bürgerinitiative „Pro-Lahntalradweg“ und andere, die nun lamentieren, sollten eigentlich wissen: Der lange Zeit geforderte (und dann eigenmächtig und illegal) geschlagene Leinpfad war aus bautechnischen und naturschutzrechtlichen Gründen planungsrechtlich nicht durchführbar. Das hat mittlerweile (fast) jeder verstanden; hartnäckige Zweifler sollten sich bei den zuständigen Behörden erkundigen. Der nun stattfindende massive Ausbau mit der auch von den Naturschutzverbänden stets abgelehnten Zweibrückenlösung ist eine Folge des fatalen Einsatzes der Bürgerinitiative. Heraus kommt nun eine naturzerstörerische Variante, die uns 2,6 Millionen Euro kostet. Und wenn man dieses „Projekt“ der BI mit der von uns damals vorgeschlagenen Bergvariante (also eine Strecke mit Steigung, aber dafür kürzererer Länge) vergleicht, so braucht man nach eigener Messung mit dem E-Bike ganze sechs Minuten länger dafür. Nachdem wir Jahrzehnte für eine naturverträgliche Variante gekämpft haben, hätten nun die Naturschutzverbände kein Rückgrat, die Naturzerstörung aufzuhalten. Ehemalige Kommunalpolitiker versteigen sich sogar in der Auffassung, die Naturschützer seien für dieses Desaster verantwortlich. Ein klassisches, aber leicht durchschaubares Beispiel dafür, wie man Fakten verbiegen oder leugnen kann, die das eigene Weltbild stören. Aber diese Strategie scheint gut dafür zu taugen, von eigenen Irrwegen abzulenken. Auf der Homepage der BI ist es nachzulesen: Die Bürgerinitiative „Pro Lückenschluss Lahntalradweg“ hat sich das Ziel gesetzt, die letzte Lücke im Lahntalradweg zwischen Laurenburg und Geilnau zu schließen. Die Lösung sollte auf jeden Fall in einem durchgehenden Rad- und Wanderweg auf dem früheren Leinpfad liegen, als letzten Ausweg und Notnagel auch in der „2-Brücken-Lösung“. Hauptsache ist ein durchgehender Radweg ohne Einbeziehen des Umweges über die Höhen.