In Deutschland galt er als ausgestorben
Lange Zeit galt der Bienenfresser in Deutschland als ausgestorben oder wurde nur ab und an als seltener Brutgast beobachtet. Seit Anfang der 1990er Jahre wird der ursprünglich in Süd- und Südosteuropa beheimatete Vogel in weiten Teilen Deutschlands wieder ansässig. Der Bienenfresser profitiert vom Klimawandel.
Er zählt zu den südlichen Vogelarten, die ihr Verbreitungsgebiet aufgrund der gestiegenen Temperaturen nach Norden ausdehnen. In den künstlichen Steilhängen des Kies- oder Braunkohleabbaus findet er inzwischen in ganz Deutschland gute Brutbedingungen. Ihm Herbst wurde er im Rhein-Lahn-Kreis bereits als Durchzügler beobachtet, im nahen Hessen hat er erfolgreich gebrütet und im Rheingau bei Mainz sind inzwischen stabile Brutkolonien vorzufinden. Auffällig ist, dass sich auch beim Bienenfresser die Ankunftszeit im Laufe der letzten Jahrzehnte um zwei bis drei Wochen nach vorne verlagert hat. Die klimatischen Bedinungen haben sich für diese exotische Vogelart verbessert. Abzuwarten bleibt, wie sich die deutlich zu beobachtende Insektenarmut auf den Bestand des Bienenfressers auswirken wird.