Der NABU mahnt
Mittlerweile fehlt in Deutschland jeder dritte Agrarvogel, den es vor 35 Jahren noch gab. Betroffen sind Arten wie Kiebitz, Rebhuhn oder Braunkehlchen (hier im Herbst im Vogelschutzgebiet bei Limburg fotografiert). Die Daten zeigen auch, dass der Gesamtbestand jener Vogelarten zurückgeht, die ihre Jungen mit Insekten füttern.
Angesichts des jetzt vorgestellten nationalen Vogelschutzberichts mahnt der NABU deutlich stärkere Anstrengungen für den Vogelschutz in Deutschland an, insbesondere für Vögel der Agrarlandschaft. Wie eine eigene Analyse der Daten durch den NABU zeigt, sind seit 1980 über zehn Millionen Brutpaare jener Vogelarten verschwunden, die typischerweise auf Wiesen, Äckern und Weiden leben. Damit fehlt jeder dritte Agrarvogel, den es vor 35 Jahren noch gab. Betroffen sind Arten wie Kiebitz, Rebhuhn oder Braunkehlchen. Die Daten zeigen auch, dass der Gesamtbestand jener Vogelarten zurückgeht, die ihre Jungen mit Insekten füttern. Der neue Bericht bestätigt zudem, dass vor allem größere beziehungsweise seltenere Vogelarten zunehmen. Ein Grund ist, dass Artenhilfsprogramme und strenge Schutzmaßnahmen für diese Arten wirksam sind. Die ursprünglich häufigen und überall vorkommenden kleineren Singvogelarten hingegen gehen besonders stark zurück.
Die zehn Brutvogelarten mit den prozentual stärksten Rückgängen in Deutschland (Zeitraum 1980 bis 2016):
1. Kiebitz -93%
2. Rebhuhn -91%
3. Turteltaube -89%
4. Alpenstrandläufer -84%
5. Bekassine -82%
6. Steinschmätzer -80%
7. Brachpieper -79%
8. Wiesenpieper -79%
9. Uferschnepfe -78%
10. Feldschwirl -75%